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Wir brauchen eine Bundesdigitalpolizei

Wie schlecht #Digital-Deutschland aufgestellt ist, merkt man nicht nur am geringen Ausbau des Glasfasernetzes und am lahmen Internet. Vor allem werden wir nicht vor Digital-Gaunern geschützt. Es gibt zwar regelmäßig Warnungen vor Spam, Würmern und Trojanern & Co, die unsere Computer angreifen. Wir brauchen jedoch mehr: eine Bundesdigitalpolizei, die uns aktiv schützt.

Statt eine schlagkräftige #Bundesdigitalpolizei zu gründen, werkeln Industrie und einige Behörden ein bisschen an der Bekämpfung der #Digital-Gauner herum. Warum gibt es nicht eine spezielle Behörde, die Strategien gegen die Digital-Gauner entwickelt und Unternehmen, Institutionen, Bundesbehörden und vor allem auch die Bürger schützt? Warum gibt es nicht eine einheitliche Internetadresse (wie im analogen Leben die Telefonnummern 110 oder 112), an die man sich im Notfall wenden und Spam usw. melden kann?

Alte Politiker ahnungslos

Ich denke, es liegt daran, dass die Alten in der Politik froh sind, dass sie überhaupt eine Mail ohne Hilfe  beantworten können. Und die jungen Politiker sind so mit ihrer Karriere beschäftigt, dass sie vergessen, dass die Bürger ganz andere Probleme haben.

Ich selbst gehöre zu den Computer-Oldies. Habe mindestens 50 Computer-Generationen verschlissen. Ich habe in einer Redaktion der #WAZ gearbeitet, die als erste in Deutschland in den 1970er Jahren „computerisiert“ wurde. Damals gab es kein #Internet, sondern Akustikkoppler. Den Begriff kennt heute kaum jemand mehr. Oberflächlich erklärt: Das war ein Gerät, das legte man auf einen Telefonhörer und verband es mit einem Laptop. Dann schickte man mit Hilfe einer Software, die Text in Töne und Töne zurück in Text verwandelte, einen Bericht in die Zeitungsredaktion.

Ansprechstellen fehlen

Ich kenne mich also recht gut aus in der Computer- und Net-Welt. Doch wenn beispielsweise Spam in meinem Briefkasten landet, frage ich mich immer noch, was ich damit machen soll außer sie zu löschen. Kürzlich bekam ich eine Mail von #Strato.de, die sich als Spam entpuppte. Der Inhalt: „Wir haben ein Abrechnungsproblem festgestellt. Diese Art von Fehlern zeigt normalerweise an, dass die Kreditkarte abgelaufen ist oder Ihre Rechnungsadresse ist ungültig. Klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihre Informationen zu aktualisieren…“

Ich habe natürlich nicht den Link angeklickt. Allerdings hätte ich diese Mail gerne an Strato weitergeleitet. Es gibt bei Strato, einer der großen Net-Provider, aber keine spezielle Kontaktadresse, bei der man Spam und andere #Digitalkriminalität melden kann. Kundendienst geht anders.

Bundesdigitalpolizei jetzt

Beim #Bundeskriminalamt sucht man auch vergeblich eine Kontaktadresse, über die man Hinweise zu Internetverbrechen geben kann. Ich verfüge nur noch über die Adresse besonderer-spam@internet-beschwerdestelle.de. Das ist ein gemeinsames Projekt der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) e.V. und eco, Verband der Internetwirtschaft e.V. Denen schicke ich gelegentlich meinen Spam. Ich erhalte aber nie eine Antwort. Ob diese Stelle die Infos von mir verarbeitet, weiß ich auch nicht.

Mir ist natürlich klar, dass eine Bundesdigitalpolizei viel zu tun hätte, wenn sich die Net-User wegen Spam + Co an sie wenden würden. Aber es hilft nicht: Wenn unsere Gesellschaft nicht vor den Digital-Gaunern kapitulieren will, muss sie Einrichtungen schaffen, die diese Kriminalität bekämpft. Also: her mit der Bundesdigitalpolizei.

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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