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Ein KreisPARTEItag ohne Ergebnis

Kreisparteitag der Düsseldorfer Möchtegern-Polit-Satiriker „Die Partei“ in der „Hausbrauerei alter Bahnhof Oberkasseler“. Die Partei hat Zeit. Start der Veranstaltung mit einer halben Stunde Verspätung, einem vielstimmigen „Hurra!“ und viel Applaus. 

Das „Hurra“ ist offensichtlich der Markenkern dieser Partei. Schon auf der Homepage schreibt sie in der Ankündigung zu ihrem „KreisPARTEItag“: „Hurra! Nach dem erfolgreichen Einzug in das städtische Irrenhaus sowie zwei kleinere Ableger davon wollen wir uns selbst befeiern. Um dies angemessen zu zelebrieren, machen wir neben der Feier noch glatt einen Kreisparteitag raus – unschlagbar.“

Zum Start eine einschläfernde Rede

Viel gibt es allerdings auf der Veranstaltung nicht zu hören. Den ersten Tagesordnungspunkt überspringen die Mitglieder  wegen Personalmangel. Es gibt an diesem Tag also keine Gründung des Ortsverbandes Angermund-Kalkum-Wittlaer (AKW). Auch die feurige Begrüßungsrede ist wenig witzig oder gar satirisch. 

Mein wichtigster Eindruck: Die Parteimitglieder“innen scheinen alle Zeit der Welt zu haben. Denn nach der einschläfernden Rede wird zu einer Dreiviertel Stunde Pause ausgerufen. 

Quatsch ohne Sinn und Verstand

Ich bin dann gegangen. Denn schließlich gab es eine außergewöhnlich lange Tagesordnung, an die sich ohnehin niemand halten wird. Außerdem kann ich auf ein 10-Punkte-Programm verweisen, das man vielleicht noch auf der Website der „Partei“ finden kann und das vermutlich auch nicht ernst gemeint ist.

Offensichtlich müssen die Parteisatiriker*innen noch ihre Positionen in der Düsseldorfer Lokalpolitik finden. Mein Tipp: Tucholsky lesen. Nur Quatsch bringt unsere Gesellschaft nicht weiter. Quatsch ohne Sinn und Verstand wie es die Düsseldorfer Stiefkinder von Partei-Gründer Martin Sonneborn bieten, bedeutet sogar eher Rückschritt.

Prima Klatscher auf dem Kreisparteitag

 Immerhin: Die Mitglieder auf dem Kreisparteitag können  ihren Rednern schon begeistert Beifall klatschen. Auch ein vielstimmiges  „Hurra“ klingt spontan und nicht mehr wie einstudiert. Und auch die zukünftigen Ratsmitglieder können gleichzeitig „Hurra“ rufen und klatschen.

Ob die „Partei“ im Rat meiner Lieblingswohnstadt Düsseldorf eine Bereicherung sein wird, muss sich zeigen. Aus welchen Gründen auch immer hat sich die „Partei“ zwei Ratssitze bei der letzten Kommunalwahl erkämpft. Keno Schulte und Dominique Mirus werden beweisen müssen, dass ihre Satire mehr ist, als inhaltsloses Flaxen.

Partei spielt noch nicht richtig PARTEI

Der oberste Parteichef, @MartinSonneborn, spielt nach eigener Darstellung den Politiker. (Sonneborn Originalton: „Ich bin Schauspieler. Ich spiele Politiker.“) Der Düsseldorfer Ableger der Sonnebornschen Partei dagegen muss noch viel üben. Er spielt noch nicht richtig eine Partei.

Aber jetzt haben die Politamateure ja ein paar Jahre Zeit zum Üben. Wichtige Themen gibt es in der Landeshauptstadt genug:  Klimaschutz. Radwege. Umweltspuren. Stadtplanung. Soziale Mieten. Opernhaus-Neubau…

Geldverschwendung für die Partei

Ich bin gespannt, ob da mehr kommt als auf meine Mail-Anfrage nach Ergebnissen vom  Kreisparteitag in meinem Lieblingswohnstadtteil Oberkassel. „Mit PARTEIlichen Grüßen“ antwortete mir Jonas Seemann, der Vorsitzende: „Der Kreisparteitag ist leider ohne Ergebnis zuende gegangen – er wird an einem anderen Tag fortgesetzt.“ 

Macht nichts. Für die richtige Politik gibt es glücklicherweise ja Grüne, Linke, FDP, SPD und CDU. Nur gut, dass das Sitzungsgeld für Ratsmitglieder nicht sehr hoch ist. Für die PARTEI-Vertreter im Rat ist das geringe Salär nach dem ersten Eindruck eher Geldverschwendung.

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #DiePartei  #Kommunalwahl  #Lokalpolitik #Satire

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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