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Klimaschutz durch Gastro-Terrassen

Es war so eine gute Idee. Und es kommt so gut an. Die  Terrassen auf den Parkplätzen vor den Restaurants und Bars in Düsseldorf. Den Gastronomen brachte es Mehreinnahmen in der Corona-Krise. Die Gäste freuten sich über viel frische Luft bei Speisen und Getränken.

Doch damit soll nicht heute, aber morgen Schluß sein. „Die Stadtverwaltung will einer dauerhaften Umwidmung der Parkplätze zugunsten der Außengastronomie nicht zustimmen. An der Sondernutzung soll aber auch 2022 festgehalten werden“, berichtete jüngst die Rheinische Post.

Terrassen statt Autos

Dabei sind die neu geschaffenen Gastro-Terrassen auf den Parkplätzen in Düsseldorf  für mich die sichtbaren Zeichen, dass die Stadt es mit der Bekämpfung des Klimawandels ernst meint. Denn unbedingt sollten mehr und mehr Parkplätze aufgelöst werden, damit das Stadtleben und -bild nicht länger durch Pkws dominiert wird.

Das wird vielen Autofahrer*innen nicht passen. Aber der Klimawandel zwingt dazu, nicht nur bewährte Regelungen zum Klimaschutz nach und nach umzusetzen, sondern noch viel mehr zu tun.

Die Kosten erhöhen

Es fehlt noch an vielen guten Klimaschutz-Rezepten. Beispielsweise brauchen wir mehr Autobesitzer*innen, die ihre Spritschleudern für immer abschaffen. Denen sollten aber Vorteile angeboten werden, denn durch ihr Engagement geben sie in der Herstellung teure Parkplätze frei: Etwa ein Jahr freie Fahrt mit Bus und Bahn oder Gutscheine für Carsharing. 

Auch radikale Maßnahmen sollten überlegt werden: Wer nicht nachweisen kann, dass er einen Zweitwagen beruflich oder aus sozialen Gründen benötigt, sollte mit einer hohen Luxussteuer belegt werden. Und Parkplätze im öffentlichen Raum müssen in Zukunft  viel mehr kosten als die simplen Anwohner-Parkplaketten-Gebühren.

Gutes Beispiel Paris

Düsseldorf kann sich da an Paris ein Beispiel nehmen. Immerhin wurde die Landeshauptstadt von NRW ja früher einmal gerne als „Klein-Paris“ bezeichnet. Unser Verkehrsausschuss sollte mal eine Studienreise in die Seine-Stadt unternehmen – lernen wie’s geht.

In der französischen Millionen-Metropole passiert nämlich mehr und mehr: Tempo 30 fast überall. Mehr Fußgängerzonen. 1000 Kilometer Radwege. 52 Kilometer Pop-up-Radwege. Verkehrsstop bei schlechter Luft. Mehr öffentliche Begegnungsflächen. Viel mehr Fahrradstellplätze. Viel mehr Bäume und Gartenflächen.

Mehr grüne Politik

Wer es mit dem Umweltschutz und Maßnahmen gegen den Klimawandel ernst meint, muss dafür auch Opfer bringen. Und wer es nicht ernst meint und hofft, er könne leben wie bisher, denen muss klargemacht werden, dass das Fortbestehen unserer Gesellschaft in Gefahr und Umdenken lebenserhaltend ist.

In Düsseldorf wird immer noch viel zu wenig gegen den Klimawandel getan. Wenn die Grünen es in Düsseldorf wirklich ernst meinen, sollten sie dem Koalitionspartner CDU schnell mehr Druck machen und mehr grüne Verkehrspolitik durchsetzen. Falls das nicht geht, kann man notfalls auch eine Koalition aufkündigen…

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #Klimaschutz  #Anwohnerparken  #Corona #KleinParis

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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