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Mit Peter Handke versöhnen

Düsseldorfs Heine-Preis-Träger Peter Handke hat am 6. Dezember Geburtstag. Er wird 75 Jahre alt, und das ist doch sicherlich ein Grund zu gratulieren. Ich kann mir schon vorstellen, wie jetzt etliche Politiker in der NRW-Landeshauptstadt aufstöhnen. Für sie ist der Dichter nicht nur kein Preisträger des Heinrich-Heine-Preises, er ist auch seit dem Riesendebakel um die Verleihung der Ehrung im Jahre 2006 eine unerwünschte Person.

Für mich hingegen ist #PeterHandke sowohl weiterhin Preisträger wie auch einer der Lieblingsautoren meiner Jugend. Seine Stück „Publikumsbeschimpfung“ faszinierte mich schon in jungen Jahren – ebenso wie die gesamte Theater-Republik.

In meinem Buch zum Heine-Preis-Spektakel „Der Handke-Skandal“ habe ich folgendes im Vorwort geschrieben: „Dieses Buch wird am 13. Dezember 2006, dem Geburtstag Heinrich Heines und dem Tag der geplanten Verleihung des Heine-Preises 2006 an den Dichter Peter Handke, erstmals veröffentlicht. Der Autor gratuliert hiermit Peter Handke zu seiner Auszeichnung, denn er ist – allen Diskussionen zum Trotz – nach wie vor Preisträger des Heine-Preises 2006.“

Wikipedia stellt richtig

Andere sehen das ebenso. In Wikipedia beispielsweise finden wir unter dem Stichwort „Heine-Preis“ folgenden Hinweis: „…Der offiziellen Proklamation des Oberbürgermeisters, Peter Handke sei Preisträger des Heine-Preises 2006, wurde zu keinem Zeitpunkt von Stadtrat oder Ausschüssen der Stadt Düsseldorf widersprochen. Da sich der Rat der Stadt Düsseldorf mit der Sache nicht befasst und entschieden hat, wird Peter Handke nach wie vor als Preisträger des Heine-Preises 2006 betrachtet…“

Ich werde jetzt nicht den ganzen Skandal neu aufrollen. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich ja mein Buch kaufen – hier gehts zum Gardez-Verlag.

Den Skandal aufarbeiten

Ich würde mich freuen, wenn Handke noch zu Lebzeiten als Preisträger des Düsseldorfer Heine-Preises anerkannt werden würde. Mehr als zehn Jahre nach einem der größten Literaturskandale in der Bundesrepublik wäre es nun wirklich an der Zeit, wenn die Stadt Düsseldorf das Thema einmal aufarbeitet.

Denn im Mittelpunkt steht auch die Frage, ob Politiker eine Gemeindesatzung, also eine Art kleines Gesetz, wirklich so beugen dürfen, wie sie es 2006 gemacht haben. Für mich ist das Politiker-Willkür und Gesetzesbruch. Auch ist es sehr schändlich, wenn man einen Dichter als Preisträger erst auf den Thron hebt und ihn dann wieder mit großem Gezeter heruntertritt, weil man erkannt hat, selbst Fehler gemacht zu haben.

Peter Handke anerkennen

Düsseldorf sollte sich endlich mit seinem #HeinePreis-Träger Peter Handke versöhnen und ihn offiziell anerkennen und sich vor allem auch bei ihm entschuldigen. Der 75. Geburtstag des Dichters wäre ein guter Anlass dazu.

Falls man das nicht macht, verspreche ich meiner geliebten Wohnstadt #Düsseldorf, dass ich mich auch weiterhin mit diesem Skandal befassen und dazu schreiben werde. Und irgendwann werden auch mal die Verwaltungsrechtler prüfen, ob Peter Handke noch Preisträger ist oder nicht. Ich bin sicher, dass eine genau Betrachtung in meinem Sinne ausgehen würde.

Aber erstmal feiern wir am 6. Dezember den 75. von  Peter Handke. „Hoch die Tassen!“, würde der Düsseldorfer Krimiautor @HorstEckert jetzt ausrufen.

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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