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Minister Seehofers Masterplänchen

Was wurde um ihn ein Geheimnis gemacht?! Und was wurde um einige Punkte aus dem so genannten „Masterplan Migration“ von Bundesinnenminister Horst Seehofer in der Union gestritten?! Dabei ist dieses Papier nicht mehr als ein Sammelsurium von Ideen. Vermutlich wird in den Medien deshalb nicht mehr groß drauf eingegangen.

Wer einen Masterplan beurteilen oder gar schreiben möchte, muss wissen, was ein Masterplan ist. Der Begriff hört sich ja groß und gekonnt an. In der Uni machen beispielsweise Studenten ihren Master-Abschluss – das hat eine große Bedeutung für die weitere Karriere. Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung eines jungen Menschen. 

Masterplan ohne Details

Ein echter Masterplan ist eine strukturierte Übersicht, in der die bedeutenden Vorhaben und Ziele für die Entwicklung eines Projekts oder einer Organisationseinheit für die nächsten drei bis fünf Jahre von der Führungsperson formuliert und dargestellt werden.

Seehofers Masterplan dagegen ist eine simple, einfach gestrickte Absichtserklärung – es gibt es keine verbindlichen Termine, keine durchdachten Projekte, keine Budget-Aufstellungen und vor allem keine belastbaren Detailschritte. 

Masterplan ohne Verbindlichkeit

Dieser Masterplan ist ein Plänchen, eine simple Aufstellung von Überlegungen, mit welchen Maßnahmen man der #Migration Herr werden könnte. 22 Seiten, 63 Einzelpunkte. Viele Worte Unverbindlichkeit. Ein Sammelsurium, das – würde man konkret damit planen – vermutlich Milliarden Euro Steuergelder erfordern würde. Die Höhe des erforderlichen Finanzbudgets ist allerdings nicht im Masterplan berechnet und auch nicht aus dem Masterplan zu errechnen. Denn um das notwendige Geld und Personal wie auch um die notwendige Infrastruktur usw. geht es so gut wie nicht in diesem Plan.

Masterplan voller Lücken

Der Bundesinnenminister pumpt hier viel Luft zu einem großen Luftballon auf. Der Volksmund spricht in solchen Fällen vom Schaumschlagen. Horst Seehofer hätte sich besser einmal in den Schulen seines Landes umgesehen, wie ein richtiger Masterplan ausgearbeitet wird. Oder im Internet gesurft. Dort gibt es kostenlos Tipps zum „Führen mit klaren Perspektiven“. Zum Beispiel auf der Website Schulleitung-online.

Hier erfährt der Leser zum Beispiel in einem Text über die Ausarbeitung eines Masterplans:  „Nehmen Sie sich die einzelnen Vorhaben vor und tragen Sie zur Präzisierung jeweils in Ihren Masterplan zur Erfassung und Präzisierung Ihrer Vorhaben ein:

  • Mit wem muss zusammengearbeitet werden?
  • Wie hoch wird der Zeitbedarf sein? (Schätzung)
  • Welche Ressourcen, das heißt (Finanz-, d.Autor)Mittel und Personal, müssen eingeplant werden? (überschlägige Angaben)
  • Wann sollte damit begonnen werden?
  • Bis wann sollte das Vorhaben umgesetzt sein?
  • Welche Vorbedingungen müssen gegeben sein oder erfüllt werden?
  • Bewerten Sie dann die Priorität und die Bedeutung des Vorhabens zunächst nach Ihrer subjektiven Einschätzung“.

Masterplan ohne Zeitplan

Im „Masterplan Migration“ von Bundesinnenminister Seehofer sind solcherart Angaben so gut wie nicht enthalten. Der Grund ist leicht zu erraten: Mit einem detaillierten Masterplan hätte sich die Bundesregierung auf viele Maßnahmen und ihre Kosten bei festen Zeitplänen festlegen müssen. Und das ist etwas, was viele Politiker nicht mögen. 

Horst Seehofers Masterplans: Viele Worte – wenig dahinter.

 

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Das Foto zeigt Horst Seehofer bei der Amtsübernahme. Foto: Bundesinnenministerium

 

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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