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Mein neuer Podcast über Vermisste

Manchmal machen einzelne, spektakuläre Vermisstenfälle fast täglich Schlagzeilen in den Medien. Doch nach einem großen Hype in den Zeitungen, im Fernsehen und im Social Media verschwinden sie schließlich wieder in der Versenkung. 

Sie verschwinden wieder in der endlosen Weite des Desinteresses unserer Gesellschaft an den Vermissten und der Probleme ihrer zurückgebliebener Angehöriger. Wie die vielen Tausend anderen Vermisstenfälle werden sie zu den mißachteten Computerleichen in der Inpol-Datei der Polizei.

Thema Langezeit-Vermisste

Denken wir nur einmal an die 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin. Sie war vor rund zwei Jahren morgens aus dem Haus der Schwester verschwunden. Ihr Schwager wurde verdächtigt, das Mädchen ermordet zu haben. Gestern täglich eine Nachricht, heute vergessen.

Über einige der vergessenen Langzeit-Vermissten berichte ich in meinem Podcast „Verzweifelte Suche“, dessen erste Staffel in dieser Woche bei Podimo gestartet ist. Im Gespräch mit der Journalistin Claudia Weingärten erzähle ich die wahren Geschichten, schildere echte, aufrüttelnde Schicksale. 

Jahrzehnte verschwunden

Es gibt Tausende Vermisste, deren Verschwinden viele Jahre, oft Jahrzehnte zurückliegt. Viele der Angehörigen dieser Vermissten kenne ich durch meine Jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Thema „Vermisste Menschen“ und durch meine ehrenamtlichen Vermisst-Beratungen persönlich. Da ist beispielsweise das Verschwinden der achtjährigen Deborah „Debbie“ Sassen aus meiner Lieblingswohnstadt Düsseldorf. 

Sie schwand 1996 auf dem Schulweg. Große Suchaktionen der Polizei. Viele Schlagzeilen in den Medien. Seit langem herrscht Schweigen über diese Langzeit-Vermisste. Falls sie noch leben sollte, ist Debbie heute 34 Jahre alt.

Die Angehörige leiden

Das große Leid der Angehörigen kann sich kaum jemand vorstellen. Familien zerbrechen. Betroffene ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Sie werden krank. Die Verzweiflung treibt Angehörige an andere Orte, wo sie versuchen ein neues Leben aufzubauen.

Jedes Jahr werden mehr als 100.000 Menschen bei der Polizei in Deutschland als vermisst registriert. Davon betroffen sind mehr als 500.000 nahe Angehörige. Vater, Mutter, Geschwister, Oma, Opa… Und dazu kommen noch genauso viele Freunde, Nachbarn, Bekannte und Arbeitskollegen, die das Schicksal der Vermissten nicht kalt läßt.

Opfer von Verbrechen

Die meisten der Vermissten kehren innhalb eines Jahres wieder heim. Doch mehr als drei Prozent, also mehr als 3.000 Erwachsene, Kinder und Jugendliche werden in der Statistik der Polizei zu sogenannten Langzeit-Vermissten. Viele von Ihnen sind vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Entführung. Mord. Totschlag.

Mit der Ungewissheit, ob die geliebte Person noch lebt oder tot ist, und anderen krank machenden Folgen läßt unsere Gesellschaft die Angehörigen allein. Es gibt keine Handvoll regionaler Initiativen, die helfen. Trost spenden, Angehörige beraten, Fragen beantworten, Wege aus der Verzweiflung aufzeigen. Der deutsche Staat läßt die Angehörigen von Vermissten allein. Für sie habe ich einen „Vermisst-Ratgeber“ geschrieben.

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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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