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Wir Deutschen sind ein Volk mit Mördern, Kinderschändern und Einbrechern. Warum fürchten wir uns nicht vor uns selbst, sondern nur vor den Migranten?

Deutsche Männer töten deutsche Frauen. Deutsche Priester misshandeln deutsche Kinder. Deutsche Einbrecher dringen in Wohnungen von deutschen Senioren ein und erschrecken sie zu Tode. Deutsche Menschenhändler vergewaltigen junge deutsche Mädchen und Jungen. Deutsche Attentäter töten deutsche Schüler*innen.

Warum fürchten wir uns nicht vor uns selbst, sondern vor Migranten, die ähnliche Straftaten verüben? Sind es vielleicht doch nicht die Taten, die wir fürchten? Haben wir vielleicht doch Angst vor dem Fremden? Vor anderen Ritualen, Religionen, Kulturen und vor allem vor dem anderen Aussehen der Menschen aus fernen Ländern?

214.099 Gewalttaten im Jahr 2023

Die jährliche Kriminalstatistik der Polizei führt uns jedes Jahr vor Augen, was für ein kriminelles Volk wir Deutschen doch sind. Die Kriminalstatistik 2023 des Bundeskriminalamtes (BKA) verzeichnete über 5,94 Millionen erfasste Straftaten. Die Gewaltkriminalität stieg im Jahr 2023 auf 214.099 Fälle an.

Doch wir folgen einer AfD, die uns Sicherheit verspricht. Die Millionen Migranten und Deutsche mit Migrationshintergrund aus dem Land werfen will. Wir fordern von deutschen Politikern aller Parteien, dass Migranten aus unserer scheinheiligen Welt herausgehalten werden.

Migranten im Meer ertrinken lassen

Dabei sind wir Deutschen es selbst, die unsere Welt in Unruhe stürzen. Auch Deutsche begehen all diese Taten, die wir Deutschen den Migranten vorwerfen. Die wir deswegen auf dem Meer ertrinken lassen wollen. Die wir möglichst durch Mauern und Zäune vom Grenzübertritt nach Deutschland fernhalten und auf die wir zur Not auch an der deutschen Grenze schießen wollen, um ein Eindringen zu verhindern.

Vor rund 30 Jahren habe ich ein 300 Seiten dickes Sachbuch geschrieben unter dem Titel „Opfer – das Leben nach dem Überleben: Verbrechen – Unglück – Katastrophe“. Damals ging es noch nicht um Migranten und dem zerstörerischen Wirken ihrer Gewalttaten, sondern um die Gewalt, die wir Deutschen den Deutschen antun.

Alle elf Stunden passiert ein Mord

Damals veröffentlichte ich schlimmste Opferschicksale und erschreckende Zahlen über die Opfer in unserer Gesellschaft: „Die Zahl der Straftaten ist auf jährlich fast 6,3 Millionen angewachsen … über 250.000 Bundesbürger werden nach Feststellung des ‘Weissen Rings’ jedes Jahr Opfer von Gewalttaten.“

Alle 11 Stunden ereignete sich nach der Kriminalstatistik 1991 ein Mord, alle 15 Minuten ein Sexualdelikt, alle 14 Minuten ein Raubüberfall, alle drei Minuten ein Wohnungseinbruch und alle 2,5 Minuten eine Körperverletzung.

Deutschland ist sicherer geworden

Deutschland ist seit den 1990er Jahren sicherer geworden, die Zahl der Straftaten ist gesunken. Aber wir Deutschen sind seitdem nicht besser geworden. Der Mensch ist böse, genauso wie er auch lieb ist. Der Mensch ist gewalttätig, genauso wie er auch friedfertig ist. Das ist aber kein Problem der Migranten. Das ist kein Problem von Europäern oder Amerikanern oder Chinesen oder Russen. Das ist Teil unseres Lebens auf der Welt.

Wenn wir Migranten aus Deutschland hinauswerfen wollen, müssen wir auch Europäer aus Europa, Spanier aus Spanien und Bulgaren aus Bulgarien, Deutsche aus Deutschland hinauswerfen. Unerwünschte und nicht gerechtfertigte Zuwanderung müssen wir begrenzen. Das ist sicherlich wichtig für das soziale und gesellschaftliche Miteinander und auch für unsere Staatskasse.

Das Böse in uns selbst erkennen

Aber wenn wir Migranten nur das Böse verwerfen, sollten wir Deutschen uns jeden Tag erst einmal vor den Spiegel stellen und in die eigenen Abgründe schauen. Dort sehen wir nicht nur die Friedens- und Freiheitsliebenden, sondern auch alles Übel dieser Welt.

(Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Personen oder Projekten ist meist zufällig und nur in Einzelfällen so vorgesehen. Die Short Storys sind oft von wahren Ereignissen inspiriert und orientieren sich darüber hinaus an Visionen und in der Zukunft möglichen Entwicklungen in der Gesellschaft. Die Wahrheit befindet sich allerdings manchmal nur einen Schritt entfernt. Oder wie es der Schriftsteller und Journalist Theodor Fontane einst ausgedrückt hat: „Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilige.“ )

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Foto Solingen Erfurt: Jamin

Fotoporträt Jamin: Jörg Haas http://peoplefactor.de

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