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Cleo zurück: Ein Wunder ist geschehen

In dieser Woche geschah ein großes Wunder. In Australien wurde ein vierjähriges Mädchen aus der Gewalt eines Entführers befreit. Ich befasse mich seit fast 30 Jahren mit dem Thema „vermisste Menschen“ und habe dazu vier Bücher geschrieben. Ich kann mich nicht erinnern, dass so etwas schon einmal in Deutschland passiert ist.

Zwei Wochen lang wurde Cleo Smith vermisst. Die kleine Australierin war nachts aus einem Zelt auf einem Campingplatz verschwunden. Aufwendige Ermittlungen führten die Beamten zu dem Haus , wo das Kind gefangen gehalten wurde.

Schlimmstes Schicksal

Das Verschwinden eines Kindes ist für die Angehörigen einer der schlimmsten Schicksalsschläge, die man sich vorstellen kann. Das Leben der Eltern, der Geschwister und anderer Angehörigen wird von einem Tag zum anderen zerstört. Viele Eltern, deren Kind spurlos verschwindet, schaffen nie mehr einen Neuanfang. 

Viele lassen das Zimmer ihres Kindes über Jahre unverändert, immer hoffend, der Sohn oder die Tochter könnte plötzlich wieder heimkehren. Und in ihren schlaflosen Nächten sitzen Mütter und Väter in den Kinderzimmern, diesen Schreinen der Erinnerung, und geben sich den dunklen Gedanken und quälenden Fragen hin.

Wo ist das geliebte Kind?

Lebt das geliebte Kind, oder ist es tot? Hat es jemand getötet, hat es sich selbst umgebracht, oder ist ihm sonst etwas zugestoßen? Wo mag es wohl sein? 

Wo ist seine Leiche? Warum meldet es sich nicht? Ein Lebenszeichen würde doch schon genügen. Ein paar Worte, die die eigenen Schuldgefühle abbauen und ein bisschen Ruhe geben.

Kein normales Leben mehr

„Ich habe kein normales Leben mehr. Schon seit 20 Jahren nicht. Mittlerweile trinke ich nicht mehr. Ich arbeite. Aber ich lache und weine nur noch ganz selten“, so habe ich in meinem aktuellen Buch „Ohne jede Spur. Wahre Geschichten von vermissten Menschen“ die Situation einer Mutter beschrieben.

„Ich fühle mich leer. Ich gehe nicht ins Kino, nicht zu Freunden, nicht ins Café. Am liebsten bin ich allein, gehe allein spazieren“, erzählte mir die Frau. Sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Ihr Tochter eines Tages wieder heimkehrt.

Wo ist Debbie Sassen?

Ich kenne etliche Fälle von vermissten Kindern. Auch in meiner Lieblingswohnstadt Düsseldorf wird seit Jahrzehnten ein kleines Mädchen vermisst. Es ist der 13. Februar 1996, als sich die achtjährige Debbie Sassen (siehe Foto) nach dem Schwimmunterricht von ihren Klassenkameradinnen verabschiedet und nach Hause läuft. Ihr Stiefvater Jürgen wartet mit dem Mittagessen – vergeblich. Die Wohnung der Eltern befindet sich nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt, und auf dieser Strecke muss Debbie jemandem begegnet sein, der sie entführt hat. 

Als das Kind zwei Stunden nach Schulschluss noch nicht zu Hause ist, beginnt die Suche. Die Eltern rufen die Schule, Freunde, Verwandte, die Polizei und die Krankenhäuser an. Noch am gleichen Nachmittag startet die Polizei eine Suchaktion mit Hundestaffeln, Hubschrauber und Polizeihundertschaft. Eine 40-köpfige Sonderkommission wird gegründet, doch es findet sich keine Spur.

Heute eine erwachsene Frau

Die kleine Debbie Sassen aus Düsseldorf ist bis heute nicht heimgekehrt. Falls Debbie noch leben sollte, ist sie jetzt eine junge Frau von 32 Jahren. Leider kann man keine große Hoffnung haben, dass sie noch lebt.

Sehr selten kommt es ja vor, dass jemand einen so großen Kinderwunsch hat, dass er ein kleines Kind entführt und wie sein eigenes aufzieht. Aber solche Entführer oder Entführerinnen werden in der Regel schon bald von der Polizei gefasst. Ob Debbie so ein Schicksal erlitten hat? Niemand weiß es…

Foto: Polizei / Vermisste Debbie Sassen aus Düsseldorf

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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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