Jetzt müssen wir also mit einer gänzlich neues Gefahr leben – der Drohnen-Spionage. Eine Nachbarin in meinem Lieblingswohnstadtteil Düsseldorf-Oberkassel entdeckte kürzlich am nächtlichen Himmel ein fliegendes Objekt. Die nächtliche Drohnen-Spionage ist zwar gesetzlich verboten, hindert aber die Drohnen-Besitzer nicht an ihrem hinterhältigen Tun.
Paare beim Sex beobachten
Die Beweggründe des Drohnenpiloten sind zwar nicht bekannt, aber mit ein wenig Phantasie denkbar: Entweder ist er ein Voyeur, der heimlich Paare beim Sex auch in den oberen Stockwerken von Häusern beobachtet. Oder er schnüffelt hinter Bürgern her, um verbotene Dinge zu erfahren.
Natürlich kann hier aber auch ein pfiffiger Dieb einen Einbruch vorbereiten. Manche Häuser bieten ja insbesondere in den Hinterhöfen wendigen Fassadenkletterern leichte Aufstiegsmöglichkeiten. Vielleicht ist er aber auch einfach ein einsamer Zeitgenosse, dem die Fernsehquizshows nicht mehr genügen und der Abwechslung beim abendlichen Drohnen-Bummel durch den Stadtteil sucht. Vorteil: Man muss sich dabei nicht von der Couch erheben.
Beobachtet wurde die Drohnen-Spionage von Nachbarin Britta, die den Vorfall nicht nur bei der Polizei meldete, sondern auch bei nebenan.de, unserem Nachbarschafts-Netzwerk in Oberkassel, schilderte: „Mir war erst einmal gar nicht klar, was dieses minutenlange ‚Summgeräusch‘ im Innenhof nachts um 00:30 Uhr war. Man hat ja nicht ständig mit Drohnen zu tun.“
Drohne fast in Augenhöhe
Erst als das Geräusch lauter wurde, ging Britta zum Fenster: „Ich habe die Drohne in ca. 4,5 Meter Abstand fast in Augenhöhe schräg vor mir am Nachbarhaus erblickt. Erst dann war durch die Beleuchtung die Drohne erkennbar und ist plötzlich recht zügig verschwunden. Ich nehme an, dass derjenige, der die Drohne gesteuert hat, mich in dem Moment am Fenster wahrgenommen hat.“
Die Nachbarin informierte am nächsten Morgen den Nachbarn, der da offensichtlich nachts ausspioniert worden war. Besorgniserregend ist, dass das nicht der erste Drohen-Überfall war. Britta: „Vor Monaten hat eine Nachbarin wohl ähnliche Beobachtungen gemacht.“
Gegen Drohnen-Spionage
Die Konsequenzen daraus? Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass wir nicht nur in Wohnungen im Erdgeschoss zu Spionageobjekten von Voyeuren und Spannern wie auch von Detektiven werden können, sondern auch in den oberen Wohnetagen. Das bedeutet: Vorhänge oder Rollladen schließen, wenn wir etwas zu verbergen haben.
Auch sollten Unternehmen, die sich etwa um Wirtschaftsspionage sorgen, überprüfen, ob sich ein Schwachpunkt des Sicherheitssystems vielleicht gar direkt vor ihren Fenstern befindet. Kann man etwa durch Kamera-Drohnen die Unterlagen auf Schreibtischen filmen und betriebsinterne Vorgänge ausspionieren?
Nachbarn sollen aufpassen
Wir haben uns also mit neuen Sicherheitsrisiken im Betrieb und Belastungen für unser Privatleben zu befassen. Wir können uns nun ein wenig weniger sicher in Oberkassel fühlen, denn dass die Polizei schnell Erfolge bei der Jagd nach Drohnen-Spionen erzielen wird, ist kaum zu erwarten.
„Ich wünsche allen in Oberkassel weiterhin natürlich eine sichere Umgebung und bitte einfach achtsam und sensibel für fremde Dinge, Personen oder auch Fahrzeuge zu sein“, mahnt Nachbarin Britta an, „der beste Schutz ist immer eine Nachbarschaft, die aufpasst und lieber einmal mehr als zu wenig sonderbare Feststellung der Polizei meldet“.
Telekom Drohnen-Schutz
Die Deutsche Telekom bietet Geschäftskunden schon seit Jahren einen Schutz vor der zunehmenden Gefahr durch private Drohnen. Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen, Rechenzentren, Stadien und Behörden können Ihr Gelände gegen Überflüge der ferngesteuerten Flugobjekte absichern und somit Spionage, Schmuggel und Vandalismus vorbeugen.
Der von Dedrone in Kassel entwickelte DroneTracker detektiert in einer speziellen Telekom Version Drohnen mithilfe verschiedener Sensoren wie Videokameras, Frequenzscannern und Mikrofonen. Basis ist eine intelligente Software, die Drohnen sicher von Vögeln, Hubschraubern und anderen Flugobjekten unterscheiden kann.
Drohnen für Fahrradschutz
Ich persönlich hätte übrigens nichts gegen die Drohnen-Spionage einzuwenden, wenn der Pilot mein Fahrrad nachts bewachen würde. An der Gazelle, die seit mehr als 20 Jahren vor der Haustür an einem Straßenschild steht, wurde innerhalb eines Monats drei Mal der Reifen zerstochen.
Vielleicht sollte ich mir auch eine Drohne anschaffen und sie als fliegenden Wachhund über dem Haus kreisen lassen?!
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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)
Foto: Screenshot Telekom Drohnenschutzschild-Info