In diesen Tagen wird ja meist negativ über das Angebot der Bahn geschrieben und geredet. „Erste Regio-Züge komplett überfüllt.“ „Bahn-Chaos wegen Neun-Euro-Ticket.“ „Neun-Euro-Ticket-Wahnsinn.“
„Mal etwas Positives über die Bahn“, postete ich dagegen gestern, an Fronleichnam, „RE 19 von Düsseldorf an den Niederrhein. Pünktliche Abfahrt. Sauberer Zug. Wenig Leute. Angenehm klimatisiert. Was will man mehr mit einem Neun-Euro-Ticket.“
Trotz Panikmache reisen
Meine Schlussfolgerung im Facebook-Post: „Man kann also doch noch etwas wagen trotz der Panikmache über überfüllte Züge. Ich möchte heute einmal Positives melden. Am Fronleichnam habe ich einen wirklich guten Tag in und mit der Bahn verbracht.“
Ich hatte mir vorgenommen, einen Ausflug zu Freunden an den Niederrhein zu machen. Bestes Reisewetter lockte mich am Donnerstag früh aus dem Haus. Auch die Warnung von Freunden, die wegen eines angeblich drohenden Chaos bei der Bahn nicht mitfahren wollten, stoppten meine Reiselust nicht.
Auch Rückreise war gut
Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Bahnreise von Düsseldorf nach Wesel am Niederrhein begann pünktlich und endete mit zwei Minuten Verspätung. Das ist eine Zeitüberziehung, die ich der Bahn angesichts der Herausforderungen durch das Neun-Euro-Ticket gerne zugestehe.
Auch wenn die Rückfahrt durch einen Zugausfall schließlich etwa 35 Minuten später begann, möchte ich nicht klagen. Diesmal war der Zug gut besucht, aber nicht überfüllt. Wieder funktionierte die Toilette. Wieder war der Zug sauber. Eine gute Zugreise auch für den Klimaschutz.
Reise auf Waggondach
Das ist nicht immer so, klagte eine Nutzerin in ihrem Kommentar unter meinen Facebook-Post: „Dienstag halb 10 konnte man auch nur noch einen Platz auf der total versifften Treppe finden. Neben mir ein total besoffener Junkie, der seine Alk-Dose ausgekippt hat, weil er eingeschlafen ist. War sehr angenehm.“
Ja, auch solche „Reiseangebote“ gibt es bei der Bahn. Wir sollten uns aber nicht durch solche Meldungen abschrecken lassen, weniger mit dem Auto und mehr mit der Bahn und dem ÖPNV zu fahren. Der Umwelt, dem Klimaschutz zuliebe. In anderen Ländern reisen Menschen aus Not manchmal sogar auf dem Dach von Bahnwaggons, weil sie in den Abteilen nicht mal mehr einen Stehplatz finden.
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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)