Mehr als 25 Jahre befasse ich mich nun schon mit dem Thema „Vermisste Menschen“. Es begann mit einer TV-Dokumentation für den WDR – und endet nicht mit dem jüngst im Rowohlt-Verlag veröffentlichten Buch „Ohne jede Spur“. Am Sonntag, 1. September 2019, 15 bis 16 Uhr, halte ich auf der Lesebühne des Campfire Festival Düsseldorf, Platz des Landtags, einen Vortrag und lese Storys aus meinem neuen Buch.
Das Campfire Festival ist eine wunderbare Einrichtung. Auf rund 200 Veranstaltungen von Freitag, 30. August, bis Sonntag, 1. September, dreht sich alles um den Journalismus von heute und seine Zukunft. Das Programm ist so herrlich bunt und wild gemischt, so dass jeder etwas für sich und seinen Geschmack findet. Der Eintritt ist grundsätzlich frei.
Zeltstadt mit Journalisten
Zwischen Rhein, Wiese und dem Landtag NRW baut das Festival eine Zeltstadt auf. Es wird von „CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft“ veranstaltet und organisiert und von vielen Partnern und Sponsoren unterstützt. Dazu gehören etwa die Rheinische Post und die TAZ, TV-Sender wie Arte genau so wie Unternehmen wie Metro oder Telekom, Institutionen wie Amnesty International oder die Konrad Adenauer Stiftung.
Meinen Beitrag am Sonntag habe ich unter den Titel „25 Jahre Langzeit-Journalismus: Von der WDR-TV-Doku ‚Vermisst’ zum Buch ‚Ohne jede Spur. Wahre Geschichten von vermissten Menschen’“ gestellt. Ich blicke zurück auf fast drei Jahrzehnte, in denen ich mich mit dem Thema „Vermisste Menschen“ befasst habe.
Vermisst seit drei Jahrzehnten
Mit meiner TV-Dokumentation „Vermisst – Über Menschen, die verschwinden und jene, die sie suchen“ für den WDR und dem Artikel „Warten auf ein Lebenszeichen – Das Schlimmste ist die Ungewissheit“ in der Wochenzeitung „Die Zeit“ machte ich im April 1992 das Thema „Vermisste Menschen“ in Deutschland bekannt und löste eine Welle der Berichterstattung aus.
Erstmals berichteten Deutschlands Medien über die großen Probleme, die mit dem Verschwinden von Menschen für die Angehörigen verbunden sind. Später entwickelte und betreute ich u.a. fünf Jahre lang die TV-Reihe „WDR-Vermisst“. Ich schrieb viele Artikel und vier Bücher zum Thema. Seit 25 Jahren berate ich außerdem Angehörige von Vermissten ehrenamtlich.
Lese Storys auf Campfire-Festival
Die Situation der Angehörigen steht nach wie vor im Mittelpunkt meiner Aktivitäten. In meinem neuem Buch „Ohne jede Spur“ habe ich die eindrücklichsten Schicksale und ungewöhnlichsten Kriminalfälle zusammengetragen. Im Stil des Literary Journalism sind Kurzgeschichten entstanden, die sich unter anderem mit dem Verschwinden von Jugendlichen befassen.
Zwei Storys lese ich auf dem Campfire Festival: So wurde eine Sechzehnjährige anderthalb Jahre von ihren Entführern eingekerkert und gefoltert. Ein anderes 16-jährige Mädchen verliebte sich im Internet in einen 20-jährigen Mann und verschwand über Nacht; erst durch die älteren Geschwister, die über spezielle Computer- und Internet-Kenntnisse verfügen, konnte die Jugendliche nach 14 Tagen wieder gefunden werden.
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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)