In diesen Tagen, genau am 22. Februar, erinnern die deutschen Pfadfinder an ihren Gründer: Lord Robert Baden Powell organisierte 1907 das erste Zeltlager in Großbritannien. Ich selbst war in meiner Jugend Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg und lernte damals, jeden Tag eine gute Tat zu tun.
Die Erfahrungen bei den Pfadfindern als Wölfling und Jungpfadfinder waren es, die mich für mein Leben geprägt haben. Vor allem, wenn es um soziales Engagement geht. Aber auch bei meiner Liebe zur Natur.
Für das Leben geprägt
Die Losung, jeden Tag eine gute Tat zu tun, wurde zwar nicht tagtäglich beachtet. Doch die Aufforderung zum sozialen Engagement begleitete mich nicht nur während der Jahre als Pfadfinder, sondern bis heute.
Damals, ich war vielleicht 7 oder 8 Jahre alt, räumten wir beispielsweise tagelang in unserer Freizeit nach der Schule die Keller und Gärten von fremden Leuten auf. Das Geld, das sie uns dafür gaben, schickte die Kirche für ihre Projekte nach Afrika.
Pfadfinder haben Ideale
Das war uns kleinen Pfadfindern sehr recht. Denn schließlich galt es, so viele gute Taten wie möglich zu absolvieren. Wenn ich heute gefragt werde, warum ich mich gelegentlich sozial engagiere oder etwas Gutes tue, verweise ich auf meine Zeit bei den Pfadfindern.
Ich bedauere, dass heute nicht mehr so viele Kinder und Jugendliche die Chance erhalten mit den Pfadfindern und ihren Idealen großzuwerden. Die Pfadfinder sind leider aus der Mode gekommen – oder haben auch selbst den Anschluss verpasst?!
Mehr als ein Abenteuer
Dabei sind die Ziele nach wie vor gut. „Pfadfinden bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) bietet Kindern und Jugendlichen mehr als ein Abenteuer. Es bietet ganz viele Abenteuer: mit Freundinnen und Freunden Spaß haben, in der Natur unterwegs sein, Neues entdecken und ausprobieren, gemeinsam in der Gruppe das eigene Umfeld gestalten“, heißt es auf der Internetseite der DPSG, „Pfadfinden ist aber immer auch ein persönliches Abenteuer. Denn es geht auch um den Einzelnen, um die ganz individuellen Stärken, die jede und jeder mitbringt. Und schließlich sind wir auch im Glauben unterwegs.“
50 Millionen Pfadfinder
Knapp 100.000 Mitglieder sind heute bei den katholischen Pfadfindern in Deutschland organisiert. Weltweit gibt es 50 Millionen Pfadfinder. Insgesamt gibt es, so das Magazin „Stern“ in seiner letzten Ausgabe, rund 300 Millionen Menschen, die mal Pfadfinder so wie ich gewesen sind.
Ich möchte meine Zeit bei den Pfadfindern nicht missen. Die Zeltlager in der Natur. Das Gemeinschaftserlebnis bei den wöchentlichen Treffen. Oder meine erste große Reise im Alter von 9 Jahren zum Weltpfadfindertreffen in Finnland.
Und auch die „Gute Tat“ gehört zu meinen Erinnerungen und vor allem zu meinem ganzen Leben und zu meinem „ich“ wie das Schreiben oder die intensive Freude am Leben. Es gibt schlechtere Eigenschaften.
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Foto: Tobias Regesch l DPSG
(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)