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Junge Macht in Medien und Vereinen

Vor einigen Tagen las ich einen interessanten Bericht im Mediendienst Meedia: „Fünf Dinge, die der deutsche Journalismus von jungen Medien lernen kann.“ Es ging um die Fehler in den alten Medien und die Frage der Übergabe von Macht in den Redaktionen an die Jungen.

Der Autor Felix Dachtel, Chefredakteur von „Vice“, schriebt auf, „was überalterte Redaktionen von jungen Medien lernen können“. Ich fand die Betrachtung sehr interessant auch unter dem Aspekt, wie es heute in vielen Vereinen aussieht. Und so habe ich einfach einmal den Begriff „Medien“ durch „Vereine“ ersetzt. Und: es passt auch. Hier das Ergebnis:

Junge Macht in den Vereinen

Junge Vereine machen etwas, das älteren Vereinen noch immer sehr schwer fällt: Sie legen die Zukunft in die Hände jener, die in dieser Zukunft (noch sehr lange) leben und arbeiten werden. Sie geben jungen Menschen Verantwortung. 

Etablierte Vereine tun sich noch immer schwer mit der friedlichen Übergabe von Macht. Noch immer stößt man in deutschen Vereinen stolz auf einen Generationenwechsel an, wenn ein “junger” Kollege Vorstandsmitglied wird, der ungefähr so jung ist, dass er in den meisten Ländern dieser Welt zur älteren Hälfte der Bevölkerung gehören würde. 

Machtversessenheit der Älteren

Da ist ein Nicht-Geben-Können auf der einen und ein Nicht-Nehmen-Wollen auf der anderen Seite. Hier die Machtversessenheit der Älteren, teils aus Gemütlichkeit entstanden, teils aber auch aus dem sportlichen Ehrgeiz heraus, die wohlsituierte Position bis in den Ruhestand zu verteidigen. Dort die Machtvergessenheit der Jungen, die sich lieber als normales Mitglied bewegen (lassen) als sich in einem Verein in Machtkämpfe zu stürzen. 

Die Generationen haben sich psychosozial arrangiert. Was gefährlich ist, denn Vereine, in denen junge Menschen Verantwortung konsequent fernbleiben, sind lebensbedroht. Die Überalterung an der Spitze ist kein theoretisches Problem der Repräsentation, sondern eine Überlebensfrage. 

Die Originalfassung aus Meedia

Soweit die von mir veränderte Fassung. Wie geschrieben, ich habe den Begriff „Medien“ durch „Vereine“ ersetzt. Hier ist ein Original-Textauszug von Felix Dachtel: „Junge Medien machen etwas, das älteren Medien noch immer sehr schwer fällt: Sie legen die Zukunft in die Hände jener, die in dieser Zukunft (noch sehr lange) leben und arbeiten werden. Sie geben jungen Menschen Verantwortung. 

Etablierte Medien tun sich noch immer schwer mit der friedlichen Übergabe von Macht. Noch immer stößt man in deutschen Redaktionen stolz auf einen Generationenwechsel an, wenn ein “junger” Kollege Ressortleiter wird, der ungefähr so jung ist, dass er in den meisten Ländern dieser Welt zur älteren Hälfte der Bevölkerung gehören würde (…)“

Macht in Verein und Redaktion

Man sieht im Vergleich, dass Medien und Vereine viel miteinander gemeinsam haben. Vor allem, wenn es um die Macht in einem Vereinsvorstand oder im Management eines Medienunternehmens geht.

Wenn sich Vereine weiterentwickeln wollen, sollten sie auch auf die Jugend hören und ihr auch Macht geben. Die Alten haben die Weisheit nicht gepachtet. Moderne Entwicklungen fordern zumindest eine Kooperation von Jungen und Alten, wenn nicht gar den Machtanspruch der Jugend – in Medien und Vereinen.

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #Macht  #Vereine  #Medien

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)

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