Der Wahlkampf in meiner Lieblingswohnstadt Düsseldorf hat begonnen. Ziemlich, ziemlich kleinkariert. Die Wahlkämpfer bewerben sich um den Posten des Oberbürgermeisters und die Parteien wollen im Herbst 2020 stärkste Fraktion im Düsseldorfer Parlament werden.
Jetzt ist der amtierende und sich der OB-Wahl stellende Oberbürgermeister Thomas Geisel, SPD, mit einem Privatjet von London nach Düsseldorf geflogen. Kosten knapp 7000 Euro. Und seine Mitbewerber bekommen Schnappatmung.
OB hat mit Flugbuchung richtig gehandelt
Die CDU jammert, die Kosten für den Flug seien zu hoch. Die FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wirft dem OB vor, dass er Autofahrer auf einer Umweltspur im Stau stehen lasse und selbst mit einem Jet darüber fliege. Die Grünen meinen, der OB hätte aus ökologischen und ökonomischen Gründen auf den Flug verzichten sollen.
Allerdings befand sich der OB in einer Zwickmühle: Er musste mittags wegen einer wichtigen Veranstaltungzusage für Düsseldorf, der Invictus Games 2022, in London sein. Abends feierte das Düsseldorfer Schauspielhaus 50jähriges Bestehen. Im Gegensatz zu den OB-Wahl-Konkurrenten erkannte Geisel die Bedeutung beider Veranstaltung richtig.
Beide Veranstaltung waren sehr wichtig
Bei beiden Veranstaltungen durfte der OB nicht fehlen. Per Linienflug war der Terminplan nicht einzuhalten. Also ließ der Oberbürgermeister für sich und drei Begleiter einen Jet buchen. Die Kosten von genau 6960 Euro teilt sich die Stadt mit der Düsseldorfer Veranstaltungsagentur D.Live.
Nun steht Thomas Geisel nicht im Verdacht, ein Verschwender zu sein. Im Gegenteil. Und die Stadt Düsseldorf ist eigentlich Weltstadt genug, um sich alle Paar Jahre auch einmal den Privatjet für den Oberbürgermeister leisten zu können.
DUS braucht keine Stammtisch-Parolen
Mit den Stammtischparolen haben sich die OB-Kandidaten von CDU, FDP und Grüne keinen Gefallen getan. Sie versuchen mit billigen Argumenten dem Amtsträger eine Geldaffäre anzuhängen. Und schlimmer: Sie zeigen sich kleinkariert, Ihnen fehlt die Größe zu einer weltoffenen Argumentation.
Die OB-Konkurrenten setzen sich damit dem Verdacht aus, dass sich in Düsseldorf bei der Wahl eines der Mitbewerber vom OB in Zukunft nur noch um das Klein-Klein der Stammtische drehen wird. Dabei benötigt die NRW-Landeshauptstadt vor allem kompetente, weltoffene Überflieger mit Visionen, um in Zukunft als (Düssel-)Dorf weiterhin gut im Kreis der Weltstädte bestehen zu können.
PS: Dummes Argument vom Polit-Marschall
Dass der Politikwissenschaftler Stefan Marschall von der Heine-Universität laut Rheinischer Post davon spricht, der OB habe sich mit dem Privatjetflug „etwas gegönnt“, belegt nicht nur die Kleinkarriertheit des Hochschullehrers.
Dieses billige und unsachliche Argument zeigt auch, dass der Mann politisches Handeln nicht richtig einordnen kann. Vielleicht sitzt er ja auf dem falschen Stuhl in der Uni? Politiker, die wie OB Thomas Geisel von Termin zu Termin hetzen, gönnen sich damit nichts – sie sind vielmehr ganz schön arm dran.
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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)