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Klimawandel: Die CDU hat Habecks neues Heizungsgesetz auf die lange Bank geschoben

Nein, eine neue Heizung für meine Wohnung ist leider nicht mein Thema. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit acht Parteien in meiner Lieblingswohnstadt Düsseldorf. Erst vor wenigen Jahren wurde unsere Ölheizung gegen eine neue Gasheizung ausgetauscht.

Das bedeutet: Die nächsten geschätzt 25 Jahre haben wir Ruhe, was den Austausch einer Heizung betrifft. Und genau das aber ist mein Problem: Denn Gas und Öl werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten allein durch die geplante CO₂-Bepreisung viel, viel teurer werden.

Von Wärmepumpe träumen

Von einer Wärmepumpe und anderen technischen Errungenschaften werden wir in unserem Haus also nur träumen können. Und der Klimawandel wird auf unseren Gegenangriff zumindest in Hinblick auf eine neue, klimafreundliche Zentralheizung warten müssen.

Dabei sind die Kritiker der politischen Ampel in Berlin auf dem Holzweg, wenn sie jetzt verkünden, Grüne & Co würden jetzt alle Hausbesitzer dazu zwingen, ihre alten Heizungen hinauszuwerfen und auf Wärmepumpen zu setzen.

CDU beheizt Diskussion

Ich kann nur sagen: Wäre es doch mal so. Wäre es doch mal möglich, dass wir auf einen Schlag die alten Verbrenner aus dem Keller räumen und durch moderne Heizanlagen ersetzen könnten.

Das Problem in diesen Tagen ist, dass vor allem die CDU die Diskussionen um das neue Heizungsgesetz der Bundesregierung anheizt. Sie nutzt wieder einmal ein politisch unbequemes  wie kommunikativ schwieriges Thema, um gegen die Regierungsparteien zu stänkern.

Eilantrag gegen Gesetz

Gerade erst hat es der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann geschafft, per Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag zu verhindert. Er beklagte „massive Mängel“ an dem Gesetz und eine „unzulässige Fristverkürzung“, die es ihm als Abgeordneten unmöglich mache, die Vorlage zu prüfen. 

Die Richter bemängelten nicht den Inhalt des Gesetzes, sondern das parlamentarische Eilverfahren.  Die CDU jubelt über den Richterspruch. Verschweigt dabei aber die eigenen, mit großem Tempo verabschiedeten Gesetze während der eigenen Regierungszeit. Und schweigt dazu, dass wir Steuerzahler – wie jetzt bekannt wurde – mehr als 240 Millionen Euro für Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuers berühmten, desaströsen Maut-Vertrag bezahlen müssen. Ein kapitaler Fehler.

In Katastrophen enden

Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) nannte die Karlsruher Entscheidung eine „schwere Niederlage für die Bundesregierung von Olaf Scholz“. Na ja. Vergessen wir nicht, dass es die CDU in den letzten 16 Jahren ihrer Regierung nicht mal geschafft hat, Deutschlands Bevölkerung auf den Klimawandel vorzubereiten und bis in die Tiefe der Gesellschaft darüber zu informieren, was auf Deutschland an Risiken und Kosten zukommt. Von wichtigen, schmerzhaften Gesetzen zum Schutz vor dem Klimawandel ganz zu schweigen.

Das überlässt die CDU jetzt der Ampel-Regierung und wettert gegen die Maßnahmen wie die Kesselflicker. Dabei wäre jetzt ein nationaler Gleichschritt unbedingt notwendig. Denn wenn wir uns nicht alle bemühen, dem Klimawandel alle denkbaren technologischen Mittel und das gesamte Engagement unserer Gesellschaft entgegenzusetzen, wird die Welt in Katastrophen enden.

Kaum jemand verzichtet

Leider meint die CDU immer noch, dass man mit ein bisschen gutem Zureden und freiwilligem Handeln der Bevölkerung den Klimawandel in den Griff kriegt. Aber das ist leider nicht so, wie ich

hier schon einmal beschrieben habe: Fürs Klima kämpft jeder für sich allein. Ich kenne nur wenige, die ihre Lebenswelt intensiv verändert haben. Die meisten machen so weiter wie bisher. 

Wer gerne wissen möchte, warum das neue Heizungsgesetz trotz aller Kritik gut für Deutschland und die Menschheit ist, sollte mal die Heizungsbauer fragen. Fachleute wie Olaf Zimmermann, Obermeister der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik in München sowie Vorstandsmitglied der Handwerkskammer für München und Oberbayern, wundern sich, warum man nicht mit ihnen redet. 

Die Wärmewende schaffen

Der Heizungsfachmann hält den Gesetzentwurf von Klimaminister Robert Habeck für sinnvoll: „Weil alle so verunsichert sind, erleben wir gerade einen Ansturm auf Öl- und Gasheizungen, was ökologischer Irrsinn ist.“

Zimmermann ist optimistisch: „Wir haben ein Wirtschaftswunder geschafft, und wenn jetzt nicht alles zerredet wird, werden wir auch die Wärmewende schaffen. Ich habe inzwischen ein Enkelkind, und ich möchte, dass die nächste Generation über meine Generation einmal sagen wird: Die wussten über den Klimawandel Bescheid, und sie haben etwas dagegen unternommen.“

Foto: Klimaminister Robert Habeck / Pressefoto © BMWK Dominik Butzmann

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #Heizungsgesetz  #Klimawandel  #CDU

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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