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PEN Berlin: Sorge und Solidarität gilt allen Menschen, die in Frieden und Freiheit leben wollen

Was wünsche ich mir für das Neue Jahr? Welche Pläne habe ich? Welche Ziele? Projekte? Herzensangelegenheiten? Vielen Menschen stellen sich in diesen Tagen solche und ähnliche Fragen.

Ich wende diesmal den Blick zurück und gleichzeitig nach vorn. Ich wünsche mir ein Ende aller Kriege und Frieden für alle Menschen. Ein großer und in diesen Tagen vielfach geäußerter Wunsch, der voraussichtlich auch 2024 nicht erfüllt werden wird.

Bekämpfung von Hass

Der PEN Berlin, dem ich angehöre, hat auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember eine Resolution unter dem Titel „Solidarität mit Jüd:innen in Deutschland, Israel und überall“ verabschiedet. Sie befasst sich sowohl mit dem Krieg in Nahost als auch mit grundsätzlichen Fragen der Menschlichkeit.

Der PEN Berlin (Poets, Essayists, Novellists) ist eine Organisation bestehend u.a. aus Schriftsteller*innen, Publizist*innen und Übersetzer*innen.  Die Mitglieder haben sich – so die PEN-Charta – verpflichtet, „mit äußerster Kraft für die Bekämpfung jedweder Form von Hass und für das Ideal einer einigen Welt und einer in Frieden lebenden Menschheit zu wirken“. 

Freiheit aller Menschen

Ich veröffentliche zum Jahreswechsel 2023/2024 nachfolgend diese PEN-Resolution, weil ich denke, dass sie möglicherweise auch anderen Menschen hilft, eine Position für sich etwa zu den Kriegen in dieser Welt zu finden. Viele Intellektuelle in Deutschland haben beispielsweise mit lautem Schweigen auf den Überfall der Hamas auf Israel reagiert. 

Die PEN Berlin-Resolution: „Wir, die Mitgliederversammlung des PEN Berlin, stehen zusammen für die universellen Rechte und die Freiheit aller Menschen. Wir lassen uns als Demokrat:innen nicht spalten, wir lassen uns als Menschen nicht spalten. (…)

Hass auf die Demokratie

Der PEN Berlin verurteilt den islamistischen Terrorangriff der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel. Der Angriff galt dem Staat Israel als Ganzem, den die Hamas erklärtermaßen vernichten will. Er galt Israel als Demokratie. Er galt Israel als dem Staat, der dafür steht, Jüd:innen vor Verfolgung und Vernichtung zu schützen. Und er galt den Jüd:innen als Jüd:innen, wie in der Charta der Hamas nachzulesen ist. 

Judenhass war und ist immer auch Hass auf die Demokratie, die Freiheit, die Moderne, die Toleranz, die Pluralität. Wir stehen an der Seite der Jüd:innen überall auf der Welt und somit an der Seite Israels. Wir treten ein gegen jeden Antisemitismus, sei es der eigene, sei er von rechts, links, aus der Mitte, akademisch, proletarisch, islamistisch, christlich etc.

Solidarität mit Israel

Unsere Sorge und Solidarität gilt den Menschen in Israel, darunter Kolleg:innen, die durch den antisemitischen Terror der Hamas verletzt, gedemütigt, entführt, getötet wurden, und allen, die weiterhin mit dieser Bedrohung leben müssen. Israel ist der Staat der Überlebenden der Shoah und hat, wie jeder Staat, das Recht und die Pflicht, das Leben seiner Bürger:innen zu verteidigen.

Unsere Sorge und Solidarität gilt den palästinensischen Zivilist:innen, darunter Kolleg:innen, die infolge des aktuellen Krieges israelischen Luft- und Artillerieangriffen schutzlos ausgesetzt sind und leiden und sterben. Sie gilt den Menschen im Gazastreifen, die kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrung und Wasser haben. Sie gilt den Menschen, die dort unter der Diktatur und der Kriegsstrategie der radikal islamistischen Hamas leiden.

Anfeindungen in Deutschland

Unsere Sorge und Solidarität gilt den Jüd:innen in Deutschland, die um ihre Sicherheit fürchten müssen, die antisemitischen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt sind. Wir stehen an ihrer Seite und setzen uns für sie, ihre Freiheit und Unversehrtheit ein.

Unsere Sorge und Solidarität gilt allen Menschen, die in Frieden und Freiheit leben wollen, und die derzeit verstärkt Rassismus und Feindlichkeit gegen Migrant:innen ausgesetzt sind. Wir warnen vor Pauschalisierungen: Kein:e Muslim:in soll sich für den Terror der Hamas rechtfertigen müssen, kein:e Jüd:in für die Politik der israelischen Regierung.

So ist Demokratie lebbar

Der PEN Berlin steht an der Seite all jener, die auf ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Freiheit für alle und überall hoffen und eintreten. Der PEN Berlin steht für kulturelle Diversität und setzt sich uneingeschränkt für die Kunstfreiheit sowie Meinungsvielfalt ein. 

Wir stehen für den freien, fairen, pluralistischen, offenen Austausch unterschiedlicher, auch unvereinbarer Positionen, nur so ist Demokratie lebbar. Diese Freiheit stößt aber – wie jede Freiheit in der Demokratie – dort an ihre Grenzen, wo sie die Rechte Anderer verletzt. Ein Recht auf Hatespeech und Gewaltaufrufe ist uns nicht bekannt.“

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Foto: Jamin

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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