Politiker*innen wie Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD) fordern immer wieder in TV-Interviews und Talkshows, dass der Westen Friedensverhandlungen mit Russland aufnehmen soll. Erst jüngst hat Sahra Wagenknecht in der ZDF-Sendung Maybrit Illner zu „75 Jahren NATO“ zum wiederholten Mal einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine und Friedensverhandlungen vom Westen gefordert. Dabei frage ich mich, warum sich diese „Friedensengel“ nicht in Talkshows in Moskau an Putin wenden und ihm erklären, warum er der Aggressor ist und Frieden schließen sollte.
In den Gesprächen der Friedensengel dreht es sich nie um Moskaus Handeln, sondern nur um die Reaktionen des Westens. Vergewaltigung von Frauen, Entführung von Kindern, Zerstörung von Krankenhäusern – für Wagenknecht und Co. nur Momentaufnahmen, über die sie nicht viele Worte verlieren. Es ist mir auch unverständlich, dass immer wieder behauptet wird, der Westen sei schuld an diesem Krieg, weil die NATO Russland provoziert habe und sich einige Länder der NATO angeschlossen oder den Wunsch dazu geäußert haben. Das klingt, als würde sich Putin zu Recht eine Strafexpedition in der Ukraine leisten, weil das Land darüber nachgedacht hat, der NATO beizutreten.
Friedensengel Wagenknecht unterschlägt Gesprächsangebote des Westens
Das ist jedoch eine Verdrehung der Tatsachen. Souveräne Staaten haben das Recht, selbst zu entscheiden, welchen Bündnissen sie beitreten wollen – solange sie dies in friedlicher Absicht tun. Wer damit nicht einverstanden ist, wie Putin, sollte darüber mit den anderen Staaten verhandeln, anstatt Gewalt anzuwenden.
Die sogenannten „Friedenskämpfer“ verlangen nun permanent, dass der Westen sofort die Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen und Friedensverhandlungen beginnen soll. Dabei wird verschwiegen, dass viele europäische und andere Staaten seit dem russischen Krim-Krieg 2014 versuchen, Frieden zu stiften und Putin von weiteren Angriffen auf den Rest der Ukraine abzuhalten – jedoch vergeblich.
Friedensengel Wagenknecht verschenkt ukrainisches Staatsgebiet an Putin
Jetzt will Putin, dass die Ukraine die Waffen niederlegt und die von seinen Truppen völkerrechtswidrig besetzten Gebiete als russisches Hoheitsgebiet akzeptiert. Sahra Wagenknecht war bei Maybrit Illner der Meinung, dass das doch ein guter Anfang wäre für Friedensverhandlungen. Wenn wir dem zustimmen, hätte wieder einmal ein Aggressor gewonnen.
Der Frieden muss in Moskau beginnen. Daher sollten sich Wagenknecht, Weidel und Co. auf den Weg nach Russland machen, um dort in Talkshows ihre Friedensappelle zu äußern. Vielleicht treffen Sie bei dieser Gelegenheit auch Wladimir Putin im Regieraum, denn der Autokrat hat die Fernsehsender seines Landes fest in der Hand. Die Frage ist nur, ob Putin Ihnen das gestattet. Denn Meinungs- und Pressefreiheit wie im Westen gibt es in Russland nicht mehr.
Foto-Montage Wagenknecht / Ukraine: jaminfoto
(Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Personen oder Projekten ist meist zufällig und nur in Einzelfällen so vorgesehen. Die Short Storys sind oft von wahren Ereignissen inspiriert und orientieren sich darüber hinaus an Visionen und in der Zukunft möglichen Entwicklungen in der Gesellschaft. Die Wahrheit befindet sich allerdings manchmal nur einen Schritt entfernt. Oder wie es der Schriftsteller und Journalist Theodor Fontane einst ausgedrückt hat: „Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilige.“ )
#Shortstorys #Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino #Literatur #Kurzgeschichten #BookTok #StoryTok #BuchTok
Fotoporträt Jamin: Jörg Haas http://peoplefactor.de