Wenn Geschäftsbeziehungen zu Ende gehen, kommt es leider oft zu unappetitlichen Irritationen. So jetzt auch in meinem Verhältnis zu Airberlin. Ich habe zwar glücklicherweise keine Gutscheine oder Tickets für einen Flug in der Schublade, aber mehr als 25.000 Bonuspunkte auf meinem Airberlin-Topbonus-Konto.
Doch die muss ich vermutlich in den Wind schreiben, der der Fluggesellschaft im Moment kräftig von vorn kommt. Doch ist nicht sicher, ob die Fluggesellschaft die nächste Bundestagswahl überlebt. Die #Bundesregierung hat der Airline zwar 150 Millionen Euro gepumpt, um zu vermeiden, dass deutsche Urlauber weltweit auf ihren gepackten Koffern sitzen gelassen werden. Doch der Ausverkauf von Airberlin hat ja schon begonnen.
Airberlin hüllt sich in Schweigen
Im Moment kommt also wohl jeder, der irgendwo mit Airberlin fliegen möchte auch irgendwann weg und auch an seinem Zielflughafen an. Dass es dabei voraussichtlich viele Verspätungen geben wird, wissen wir seit langem. Dass die Gutscheine für die Verspätungen, die eigentlich bares Geld wert sein sollen, nichts wert sind, wissen wir seit wenigen Tagen.
Mit meinen Bonuspunkten geht es ebenso. Am Wochenende versuchte ich noch schnell für die Punkte einen Flug nach Mallorca zu buchen. Doch das klappte nicht.
Die Unverschämtheit von #Airberlin war, dass man sich in Schweigen über die Bonuspunkte-Verwertung hüllte. Für ein solches Verhalten bekommt Airberlin keine #Bonuspunkte von mir. Als Kunde erwarte ich, dass Airberlin mich darüber informiert, was mit meinem Guthaben passiert. Denn die Bonuspunkte gehören mir, ich habe einen Anspruch auf die Flugprämien, die es für die Punkte gibt.
Presseabteilung antwortet nicht
Ich fragte also vor einigen Tagen bei der Presseabteilung von Airberlin an. Doch die kommuniziert offensichtlich nicht mehr mit den #Medien. Selbst bei einer so einfach Anfrage wie dieser: „Guten Tag. Ich erhalte von Lesern die Anfrage, ob das topbonus-Programm von Airberlin abgeschaltet wurde? Kann man weiterhin noch Prämienflüge buchen?“
Ich bekam keine Antwort, las dann aber doch bei #BILD online, dass mit den Bonuspunkten wohl nichts mehr läuft. Allerdings bot die Airline weiterhin Bonuspunkte bei Flugbuchungen an. Das hielt ich einerseits für Betrug, bot man hier doch den Kunden einen Produktvorteil an, den es nicht mehr gab.
Visa-Card ohne Bonuspunkte
Es machte mir andererseits auch Hoffnung, dass es noch eine Zukunft für meine Bonuspunkte geben könnte. Auch die Landesbank Berlin, zuständig für meine meine Airberlin #Visa-Card, teilte mir zunächst mit, dass ich bei Nutzung Karte für jeden Euro weiterhin Bonuspunkte gutgeschrieben bekäme.
Doch dann kam vorgestern eine neue Mitteilung der #Bank. April, April: „Leider hat sich die Situation seit unserer E-Mail vom 16. August 2017 verändert. topbonus hat am Wochenende neben dem Einlösen nun auch das Sammeln von Meilen bis auf Weiteres ausgesetzt. Damit werden also auch keine Meilen mehr gutgeschrieben. Wir stehen zur Klärung der Sachlage in engem Austausch mit topbonus.“
Verdacht verschleppter Insolvenz
Dieses Hin- und Her haben wir einer Geschäftsführung von Airberlin zu verdanken, die offenbar total überfordert ist, den #Pleitegeier richtig fliegen zu lassen. Dass die Fluglinie in die Pleite schlittert, hat man ja schon lange geahnt. Hätte die Geschäftsführung nicht eine geordnete Abwicklung des Geschäfts vorbereiten können? Muss man die Kunden so verärgern?
Auch stellt sich für mich die Frage, ob wir es hier vielleicht mit einer verschleppten #Insolvenz zu tun haben? Denn dass von einem Tag zum anderen kein Euro mehr in der Kasse ist, klingt wenig glaubwürdig. Vielleicht landet der Pleitegeier von Airberlin ja auch noch in einem Gericht…
(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)
Air Berlin ist immer noch großes Thema. Ich bin gespannt, wie das ganze sich jetzt noch entwickelt und über welche Summe am Ende gesprochen wird.
Ja, das Thema bleibt spannend. Zumal es mit einem endgültigen Aus von Airberlin auf dem Reisemarkt große Umwälzungen geben wird. Im Gegensatz zum großen Medienecho soll es übrigens Airberlin-intern ein großes Manko bei der Information der Mitarbeiter geben. Sie erhalten nach meinen Erkenntnissen Infos über die Entwicklung in ihrem Betrieb fast nur aus den Medien.