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Warum Sie sich den Namen des Düsseldorfer Journalisten @HansOnkelbach nicht merken müssen

In diesen Tagen ist das Düsseldorfer Internetmagazin Zoo:m mit einem Interview mit mir erschienen. Ich fühle mich sehr geehrt, und danke der Autorin Alexandra von Hirschfeld ganz besonders dafür.

Denn die umfangreiche und fundiert recherchierte Story befasst sich mit meinem Spezialthema „Vermisste Menschen und die Situation ihrer Angehörigen“, zu dem ich bereits seit mehr als 30 Jahren publiziere. 

VierNull oberflächlich

Das erinnert mich an eine nebensächliche Geschichte, die am 16. November 2023 von dem Düsseldorfer Journalisten Hans Onkelbach in einem Morgen-Newsletter des Düsseldorfer Internetmagazins VierNull über meinen Freund, den Schriftsteller Jens Prüss, und mich verbreitet wurde. Onkelbach schrieb zu unserem Austritt aus dem Düsseldorfer Heine-Kreis zu unseren Personen und Tätigkeiten Folgendes: 

„Zwei Düsseldorfer, Peter Jamin und Jens Prüss, laut ihrer eigenen Berufsbezeichnung Schriftsteller, haben reagiert und erklären aus Protest gegen das ‚laute Schweigen‘ (des Heine-Kreises zur Solidarität mit Israel, d. Autor) ihren Austritt aus der Truppe. Beide sind vor allem Eingeweihten eines engeren Literaturzirkels bekannt: Prüss arbeitet als freier Autor, war zeitweise beim NRW-Literaturbüro angedockt. Jamin hat vor Jahren das Thema ‚Vermisste Menschen‘ für sich entdeckt und versucht, es journalistisch zu verwerten …“.

Journalismus ohne Fakten

So gehässig, oberflächlich und schlecht recherchiert, hat noch nie ein Journalist über meine Berufstätigkeit geschrieben. Und das will ich hier auch gerne mit Fakten belegen. So schrieb @HansOnkelbach: „Peter Jamin und Jens Prüss, laut ihrer eigenen Berufsbezeichnung Schriftsteller …“

Hier die echten Fakten:  Jens Prüss hat etliche Bücher, Theaterstücke, Essays und Hörspiele geschrieben – so jemanden ist ein Schriftsteller. Ich selbst habe mehr als 35 Bücher allein oder gemeinsam mit Co-Autoren geschrieben. Außerdem bin ich seit 1968 Mitglied im damals von @HeinrichBöll gegründeten Verband deutscher Schriftsteller, VS, und Gründungsmitglied des PEN Berlin. 

Ehemaliger RP-Lokalchef

Onkelbach schrieb weiter: „Prüss … war zeitweise beim NRW-Literaturbüro angedockt.“ Kein ernst zu nehmender Journalist würde dem amtierenden Leiter des Literaturbüros NRW, @MichaelSerrer, bescheinigen, er sei am Literaturbüro „angedockt“?! Fakt ist: Jens Prüss war von 1988 bis 1993 Leiter des Literaturbüros NRW.

Eigentlich hätte Onkelbach es besser wissen müssen. Schließlich arbeitete er Jahrzehnte als Redakteur in der NRW-Landeshauptstadt. Bis 2015 war er Redaktionsleiter der Rheinischen Post in Düsseldorf.

Gehässige Formulierung

Onkelbach schrieb weiter: „Jamin hat vor Jahren das Thema ‚Vermisste Menschen‘ für sich entdeckt und versucht, es journalistisch zu verwerten …“. Solche Sätze schreiben gehässige Arbeitgeber ehemaligen Mitarbeiter*innen ins Zeugnis, um sie für alle Zukunft zu diskreditieren.

Die Fakten zu meinem 

Vermisst-Engagement kann man auf meiner eigen Autoren-Website und auch in dem oben erwähnten Zoo:m-Bericht nachlesen: Mehrjährige TV-Fernsehreihe beim WDR. Vier Bücher, der aktuelle Storyband im Rowohlt-Verlag heißt „Ohne jede Spur. Wahre Geschichten von vermissten Menschen“. 22 Podcast-Folgen „Verzweifelte Suche“ bei Podimo. Ein 

https://www.audible.de/pd/Ohne-jede-Spur-Hoerbuch/B09JNZ1HNK

Hörbuch „Ohne jede Spur“, gesprochen vom Schauspieler Alexander Gamnitzer. Hunderte Artikel und Interviews zum Thema. Mehr als 2000 ehrenamtliche Beratungen von Angehörigen vermisster Menschen und Mitinitiator der bundesweit ersten kommunalen „Kontaktstelle für Angehörige von vermissten Personen“ in Emden gemeinsam mit dem Verein „VerNie – Vermisst in Niedersachsen“.

Internetrecherche hilft

Onkelbach hätte nur ein wenig im Internet recherchieren müssen, um beispielsweise herauszufinden, was der Autor @MichaelGeorgMüller in den Düsseldorfer Nachrichten, WZ, über mich geschrieben hat; etwa den Artikel: „Peter Jamin: Der Chronist der verschwundenen Menschen“. Oder er hätte sich bei Spiegel-Online informieren können.

Aber wenn ein Journalist sich nicht die Zeit nimmt, seine Fakten gründlich zu recherchieren, beginnt er zu schwadronieren. In seiner Kurzbeschreibung zu Prüss und mir hat es Onkelbach damit zur zweifelhaften Meisterschaft gebracht.

Journalismus geht besser

Um zu einem Fazit zu kommen: Den Namen des Düsseldorfer Journalisten Hans Onkelbach müssen Sie sich nicht merken. Diese Zeilen des VierNull-Redaktionsleiters über Prüss und mich sind in keiner Weise preisverdächtig – im Gegenteil. Sie haben auch nicht viel mit echtem Journalismus zu tun, wie ich am Beispiel des Presserat-Kodex gerne belege.

Da heißt es unter Ziffer 2: „Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt“. Und unter Ziffer 10 mahnen die Väter des Presse-Kodex vom deutschen Presserat: „Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.“

Schreibe ohne Wert

Der Pressekodex legt Richtlinien für die journalistische Arbeit fest. Es ist bedauerlich, dass ein Journalist wie Onkelbach einer interessanten, alternativen Presse-Neugründung wie VierNull vorsteht und deren Leitlinien bestimmt. 

Volontäre, freie Mitarbeiter und seine Leser*innen sollten sich – vor allem auch mit Blick auf den übrigens für alle Journalist*innen sehr lesenswerten Presserat-Kodex – an ihm kein Beispiel nehmen. Auch wenn er ihnen vermutlich seine Oberflächlichkeit und Gehässigkeit als „flotten Schreibstil“ anpreisen wird.

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #Presserat  #Guter Journalismus  #Medien

Foto: Screenshot des Zoo:m-Interviews mit Peter Jamin

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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