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Wg. Freiheit: Am „Tag der Deutschen Einheit“ sollte mehr gefeiert und gelacht werden

Vor etlichen Jahren, zum 20-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung, veröffentlichte ich gemeinsam mit dem ehemaligen WDR-Chefredakteur Dieter Thoma und Entertainer Chris Howland die jüngste deutsche Geschichte auf unterhaltsame und heitere Weise. 

Ausgehend von der Prämisse „Jede Zeit hat ihre Witze“ erzählten wir 2009 in unserem Buch „Vereint lachen“ die Geschichte der Wiedervereinigung mit allen Stationen vom Mauerfall bis zur Veröffentlichung des Buches und den dazu passenden Witzen. 

Witze zu allen Themen

Dabei streiften wir alle wichtigen Themen aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Gesellschaft und lieferten eine vergnügliche Mischung aus persönlichen Anekdoten, launigen Erinnerungen und zahlreichen Witzen.

Ich finde, dass am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober jeden Jahres, mehr gefeiert und gelacht werden sollte. Denn bei allem, was den Osten und Westen vielleicht noch trennt – Freiheit haben vor allem in den Gebieten der ehemaligen DDR viele Menschen gewonnen.

Witze zur Erinnerung

Meinungs- und Pressefreiheit. Reisen, wohin man mag. Bücher lesen, die man gerne möchte. Staatskritik üben, wann immer man Grund dazu hat. Und vor allem: Witze erzählen, über wen oder was man immer mag …

Ein Volkspolizist fragt in Ostberlin einen Mann: „Können Sie sich ausweisen?“

Der fragt zurück: „Kann man das jetzt selbst?“    

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Honecker trifft die bekannte DDR-Eiskunstläuferin Gabriele Seyfert-Messerschmidt und verspricht, ihr einen Wunsch zu erfüllen. 

„Öffnen Sie für einen Tag die Mauer!“

„Du, du, du“, meint Honecker, „willst wohl mit mir ganz allein sein?“

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Sozialismus ist wie Bob fahren: links ne Mauer, rechts ne Mauer, und es geht immer bergab.

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Als ein Mann am Zeitungskiosk „Neues Deutschland“ kaufen will, muss er hören: „Ist noch nicht da…“

Als er daraufhin „Die Freiheit“ aus Halle kaufen will, muss er hören: „Geht nicht, die ‚Freiheit’ kommt erst mit dem neuen Deutschland.“

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Beim Stasi-Verhör nach einer Montagsdemonstration: „Gibst du zu, dass du gerade in der Kirche warst?“

„Ja.“

„Gibst du auch zu, dass du die Füße von Jesus Christus am Kreuz geküsst hast?“

„Ja.“

„Würdest du auch die Füße unseres Genossen Honecker küssen?“

„Sicher, wenn er dort hängen würde…“

*

„Genosse Müller, warum waren Sie auf der letzten Mai-Kundgebung nicht dabei?“

„Hätte ich gewusst, dass es die letzte ist, wäre ich dabei gewesen.“

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Der neue Abteilungsleiter aus dem Westen sitzt den ersten Tag in seinem Büro in Dresden. Da kommt der Betriebshandwerker rein. Demonstrativ greift der Westdeutsche zum Telefonhörer: „Aber ja, Herr Direktor, das Problem ist längst in Angriff genommen. Ich kläre das. Sie können sich auf mich verlassen. Ja, tschüüüüüs, Herr Direktor.“ 

Er  legt auf und wendet sich triumphierend an den Betriebshandwerker: „Und, was kann ich für Sie tun?“ 

„Gar nichts, ich soll bloß Ihr Telefon anschließen.“

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Kunde zum Friseur im Osten: „Das Rasieren bei Ihnen kostet seit der Wende ja deutlich mehr.“

Friseur: „Na klar, die Gesichter sind ja auch länger geworden“

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 Anfrage an den Sender Eriwan: „Was passiert, wenn der Sozialismus in der Sahara eingeführt wird?“ 

 Antwort: „Im Prinzip passiert die ersten zehn Jahre gar  nichts. Nur dann wird allmählich der Sand knapp.“ 

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Zwei Ossis haben in einem West-Berliner Supermarkt eingekauft und stehen jetzt in der Kassenschlange.  

„Über die Apfelsinen kann man nicht meckern“, sagt der eine  und zeigt auf eine Tüte im Korb, „aber hast du mal die Tomaten angefühlt? Wie Gummi! So was gab es bei uns nicht.“  

„Ich habe gesehen, auch das Schweinefleisch taugt nichts“, meint der Zweite, „es ist viel zu hell und faserig. So etwas wäre bei uns erst gar nicht angeboten worden.“  

„Genau! Und hast du diese kleinen, schrumpeligen Äpfel gesehen? Die wären bei uns an das Vieh verfüttert worden.“ 

Hinter den beiden steht ein Türke, der schon seit 20 Jahren in Westdeutschland arbeitet. Er legt zwei schwere Hände auf die Schultern der Ossis. „Wir Euch nicht gerufen“, sagt er. 

*

Ein hoher SED-Führer, der betrunken zwei DDR-Bürger angefahren hat, fragt den Richter verängstigt nach seiner zu erwartenden Strafe. 

Antwortet der Richter: „Du bekommst natürlich keine, Genosse! Der Mann, der durch die Scheibe deines Autos flog, wird wegen Einbruchs verurteilt. Und der andere, der 15 Meter durch die Luft flog, wird wegen Unfallflucht bestraft.

Hintergrundberichte zu meinem Spezialgebiet „Vermisste Menschen und die Situation ihrer Angehörigen“ im Experts Circle von Focus-online.

(Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Personen oder Projekten ist meist zufällig und nur in Einzelfällen so vorgesehen. Die Short Storys sind oft von wahren Ereignissen inspiriert und orientieren sich darüber hinaus an Visionen und in der Zukunft möglichen Entwicklungen in der Gesellschaft. Die Wahrheit befindet sich allerdings manchmal nur einen Schritt entfernt. Oder wie es der Schriftsteller und Journalist Theodor Fontane einst ausgedrückt hat: „Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilige.“ )

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Foto Buchtitel: Jamin

Fotoporträt Jamin: Fyeo

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