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CDU-Chef Merz haut sich mit dummer „Klempner“-Bemerkung als Wirtschaftsexperte in die Tonne

Ich stamme aus einer Handwerker-Familie. Über viele Jahre habe ich bedauert, dass die Politik das Handwerker-Gewerbe kaputt geredet und so viele junge Leute ins akademische Proletariat getrieben hat. Zum Leidwesen der Handwerker fehlte dann eines Tages der Nachwuchs.

Viele junge Leute sind dem Gerede der Politik gefolgt und haben sich mangels Berufsaussichten erst an den Universitäten die Zeit vertrieben. Später wurden sie Taxifahrer oder Straßenkämpfer (wie Ex-Taxifahrer Joschka Fischer) oder gingen in die Politik (wie Ex-Vizekanzler Joschka Fischer).

Unfähige Klempner

CDU-Fraktionschef Friedrich Merz ist einer jener Politiker von gestern, die das Handwerk auch heute noch nicht zu schätzen wissen. Für ihn sind Klempner offensichtlich ein Ausbund an Dummheit und Unfähigkeit. Jedenfalls muss man davon ausgehen, wenn man Merz in dieser Woche während seiner Oppositionsrede zum Haushalt im Bundestag gehört hat. 

Der Bundeskanzler sei ein „Klempner der Macht“, polterte Merz. Damit versuchte er, den Kanzler zu diskreditieren. Meinte damit wohl, dass Olaf Scholz nicht in der Lage sei, seinen Job richtigzumachen. Merz wertete damit einen wichtigen Berufsstand unter Deutschlands Handwerkern ab – und haute sich selbst als „Wirtschaftsexperte“ in die Tonne.

Allergrößte Dummheit

Klempner sind Spezialisten im Baugewerbe, wenn es etwa um Witterungs-, Klimaschutz und Haustechnik geht. Ein Beruf mit großen Zukunftsperspektiven und viel Renommee. Sprücheklopfer Merz entlarvt sich mit seinem Eigentor selbst als einen Politiker, der nicht weiß, worüber er spricht. 

Die Süddeutsche Zeitung urteilte am Donnerstag im Feuilleton (siehe Foto) mit drastischen Worten über diese Blamage: „Tor des Monats (…) Das Klischee, das Merz bemüht, ist an Dummheit nicht zu überbieten.“

Handwerkskammer schweigt

Da frage ich mich natürlich, was nun die Klempner in Deutschland denken, wenn sie vom (noch) wichtigsten Oppositionsführer im Bundestag derart mit Schmutz beworfen werden. Ich habe diese Frage am Donnerstagmorgen bei der Pressestelle der Handwerkskammer Düsseldorf eingereicht.

Die Antwort: Lautes Schweigen. Offensichtlich ist Deutschlands organisiertes Handwerk völlig irritiert ob des Fehltritts der einstigen CDU-Größe. Oder es hat ihnen Merz’ Tiefschlag derart die Sprache verschlagen, dass sie den Mund nicht mehr aufbekommen vor Entsetzen?

Scholz kontert cool

Bundeskanzler Scholz antwortete hingegen auf der Social-Media-Plattform X ziemlich cool: „Klempner der Macht? Klempner packen an und sind unverzichtbar. Ich bin ein großer Anhänger unserer Handwerkerinnen und Handwerker. Für alle bevorstehenden Aufgaben in unserem Land und den Umbau unserer Volkswirtschaft brauchen wir das Handwerk.“

Friedrich Merz ist ja für sein loses Mundwerk bekannt. Mit seiner Rückkehr in die Politik hat er den coolen Wirtschaftsexperten in seinem sauerländischen Keller eingemottet und versucht sich jetzt als politischer Hansdampf & Sprücheklopfer. Meist muss er anschließend zurückrudern und fühlt sich missverstanden. Diesmal sicherlich auch …

Foto: Screenshot aus der Süddeutschen Zeitung, Feuilleton, Donnerstag, 30.11.2023 / Jamin

#Düsseldorf #jaminautor #BlogAufEinenCappuccino  #deutscherbundestag  #CDU-Blamage  #SprücheklopferMerz

(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de

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