Vor einigen Tagen las ich über die Erkrankung von Frank Elstner. Der sympathische TV-Star ist an Parkinson erkrankt. Mich berührt sein Schicksal, hatte ich doch schon mehrere intensive und ungewöhnliche Begegnungen mit ihm.
«Außer meiner Familie und meinem besten Freund habe ich es bislang niemandem erzählt», sagt der 77-Jährige jetzt in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: «Ich versuche, die Sache so leicht wie möglich zu nehmen und nicht in Selbstmitleid zu versinken.»
Neue Reihe auf YouTube
Der Erfinder von „Wetten, dass…“ nutzte das Interview, um auf seine neue Sendung aufmerksam zu machen. Auf YouTube gibt es von ihm jetzt „Wetten, das war’s“. In der ersten Folge trifft Elstner Deutschlands erfolgreichsten Nachwuchsmoderator und satirischen Grenzgänger Jan Böhmermann.
Offen wie nie redet Böhmermann über die Arbeit hinter Neo Magazin Royale und dass er sich als Chef auch gern mal Fauxpas erlaubt. Er spricht über die Zwangspause nach dem Erdogan-Skandal, die Absichten hinter der Merkel-Klage und kündigt an: „Die wahre Pointe steht noch aus!“
Deutschlands bester Moderator
Es werden weitere Video-Interviews folgen. Elstner gelingt mit seiner Sendung der Spagat zwischen Ernst und Unterhaltung. Das hat er auch schon einmal bewiesen, dass er’s kann. Mit „Die stillen Stars“ portraitierte er Nobelpreisträger. 128 Folgen!
Elstner ist immer noch einer der besten deutschen TV-Moderatoren, der sowohl gute Unterhaltung wie auch das Metier des ebenso unterhaltsamen wie geistreichen Gesprächs versteht. Ich habe das selbst erlebt.
Jamin als „Mensch der Woche“
Vor einigen Jahren war ich in Elstner Sendung „Menschen der Woche“ eingeladen. Ich dachte, es ging vor allem um einen vermissten Jungen, Felix Heger, über den wir sprechen wollten. Erst während des Gesprächs mit Elstner merkte ich, dass ich selbst als „Mensch der Woche“ geehrt wurde.
Das war nicht meine erste Begegnung mit Elstner, den ich immer als sehr fairen wie interessierten Gesprächspartner erlebt habe. Vor etlichen Jahren sind wir uns bei seiner Unterhaltungsshow „Nase vorn“ begegnen. Ich arbeitete damals zusammen mit meinem Freund, dem Düsseldorfer Kommunikations-Experten Helmut Fleischer, im Hintergrund dieser Sendung.
Elstner war auch Förderer
Am Anfang meiner beruflichen Karriere gehört Elstner sogar zu meinen Förderern. Er war damals, Anfang der 1980er Jahre, noch Programmchef von Radio Luxemburg. Ich organisierte und moderierte als junger Journalist damals die „Oberkasseler Talkshow“ in Düsseldorf.
An meinem Tisch auf einer kleinen Bühne in der Oberkasseler Kneipe „Prinzinger“ interviewte ich unter anderem Weltstars wie Curd Jürgens und Hildegard Knef. Aber auch deutsche Stars wie Didi Hallervordern, Bestsellerautor Johannes Mario Simmel oder die erst vor wenigen Tagen verstorbene Schauspielerin Hannelore Elsner. Frank Elstner finanzierte meine erste Talkshow damals mit 500 D-Mark. Das war viel Geld. Das habe ich ihm nie vergessen.
Für mich „Mensch des Jahres“
Selbstverständlich nicht nur wegen dieser Verbundenheit wünsche ich Frank Elstner alles Gute und vor allem eine ganz, ganz, ganz langsame Ausweitung seiner Erkrankung. Wie er jetzt sein Schicksal meistert, verdient Hochachtung.
Er ist zur richtigen Zeit mit einem Hinweis auf seine Erkrankung an die Öffentlichkeit gegangen. So etwas kann man ja auf Dauer nicht verbergen. Auch, dass er weiter aktiv auf YouTube tätig bleibt, zeigt seine Qualitäten. Für mich ist Frank Elstner der „Mensch des Jahres“.
Freund hatte auch Parkinson
Ich weiß leider, was auf Frank Elstner bei Parkinson unter Umständen zukommen kann. Ein inzwischen verstorbener Freund von mir hatte Parkinson. Es war Dieter Thoma, ehemaliger Chefredakteur des WDR-Hörfunks und u.a. Moderator des „Kölner Treffs“.
Im Verlauf der Erkrankung, die zu immer größeren Behinderungen führte, schrieb er mit mir noch mehrer Bücher. Etwa das Humorbuch „Besser Eigentor als gar kein Tor“. Der dritte Autor im Bunde war der inzwischen leider ebenfalls verstorbene Autor und Schauspieler Chris Howland.
Mit Parkinson sehr alt werden
Mit Parkinson kann man sehr alt werden. Dieter Thoma erreichte seinen 90. Geburtstag. Aber es ist ein schwerer, ein steiniger Weg.
Dass Frank Elstner diesen Weg nun geht, berührt und bedrückt mich sehr. Auch wenn wir im Leben keine Freunde geworden, sondern stets Bekannte geblieben sind.
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Das Foto oben zeigt Frank Elstner im Gespräch mit Peter Jamin in der Fernsehsendung „Mensch der Woche“
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(Zeitgleich veröffentlicht in meinem Freitags-Blog „Auf einen Cappuccino“ im Wirtschaftsportal Business-on.de)